Catherin Schöberl

Appearances
                     
since 2017 ++


Selected Works 
since 2019 ++

     
C —
Info
  1. Catherin Schöberl (none/she), born 1994 in Germany, is an artist and educator based in Basel, Switzerland. C graduated from the University of Cologne and the Academy of Art and Design Basel, and has attended courses at University Basel, ZHDK Zurich and HDK-Valand, Gothenburg. 

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Impressum  

Light ++ Speech




++ IT´S A TRAP ENJOY!

 2021, LED-Stripes, Metallgitter, 4.80 x 2.40 m  
(different sizes and years)

Installationsansicht 2021


Auf die minutenlangen Monologe von Influencer*innen, die im Eiltempo über Selbstoptimierung sprechen und im Sekundentakt Thumbnails einblenden; auf Ideen, Wünsche, Hoffnungen, Ansichten und Meinungen, folgt die süßlich-liebe Aufforderung: Viel Spass - Enjoy!
Denn wir sollen geniessen, was wir sehen. Oder, wie die Aussage im Imperativ fast schon präemptiv diktiert: Wir werden geniessen, was wir sehen. Die Arbeit stülpt diese digitalen Praktiken in eine analoge Form des öffentlichen Raums und greift dabei, angelehnt an Retroschick, kommerzielle Bildlichkeiten auf.

The minute-long monologues of influencers, who talk about self-optimization at high speed and display thumbnails every second; ideas, wishes, hopes, views, and opinions, are followed by the sweetly loving invitation: Have fun - Enjoy!
Because we are supposed enjoy what we see. Even, as the imperative statement almost preemptively dictates: We will enjoy what we see. The work inverts these digital processes into an analog form of public space, echoing retro-chic commercial imagery.

          

Exhibition View,  Accélérateur de particules , Strasbourg, 2022
       
Exhibition View, Bowie Creators, Geneva, 2023, Photo: Morgane Marchon


Exhibition View, Bowie Creators, Geneva, 2023, Photo: Morgane Marchon



++ TENDERNESS IN DETERMINATION IN TENDERNESS
 2023, 2 Ceramic Plates, Engraved Text, ca. 80 x 120 cm

Work in Progress, Maison des femmes, Geneva, 2023 Photo: Morgane Marchon

Das Werk erforscht die mehrdeutige Verflechtung der Zustände von Entschlossenheit und Zärtlichkeit. Während diese beiden Seinszustände oft als antagonistisch angesehen werden, verkündet die Aussage des Werks ihre enge Verbindung. Das Wortspiel spielt auf die Tatsache an, dass Entschlossenheit aus der Zärtlichkeit und Fürsorge für sich selbst oder für andere entstehen kann, und Zärtlichkeit zugleich eine entschlossene, kraftvolle und sogar politische Entscheidung sein kann. Darüber hinaus steht, insbesondere in feministischen und aktivistischen Kontexten, Zärtlichkeit im Sinne eines unsicheren, noch zweifelhaften und leisen Zustand oft am Beginn jeder darauffolgenden entschlossen Initiierung von Veränderung.

The work explores the ambiguous intertwining of determination and tenderness. While these two states of being are often seen as antagonistic, the statement of the work proclaims their close connection. The wordplay alludes to the fact that determination can arise out of tenderness and care for oneself or others, and at the same time, that being tender can be a determined, powerful and even political decision. Moreover, especially in feminist and activist contexts, tenderness as a tender, uncertain or doubtful state of being often stands at the very beginning of every determined initiation of change.


Text of the work:
Amidst tenderness, determination rises.
Amidst determination, tenderness rises.

Au sein de la tendresse, la détermination s'élève.
Au sein de la détermination, la tendresse s'élève.



++ EXPLOIT ME 2023, OSB, Buntlack, 10 m x 2.40 m, Produktion: JKON/Junge Kunst Olten

Exhibition View, Kunstmuseum Olten, 2023, Photo: Florian Amoser

Ausstellung Kunstmuseum Olten
“Exploit me" ist eine thematische Ausstellung, die sich zwischen den Grenzen von Abhängigkeitsverhältnissen, Ausbeutung und Machtstrukturen bewegt. “Exploit me” referenziert dabei bewusst (ironisch) sowohl Nutzen, Ausnutzen wie auch den Exploit (der grosse Wurf bzw. im digitalen Kontext: das Schlupfloch). 
        Die Ausstellung zeigt insgesamt 19 Positionen. Die 22 Künstler:innen bieten verschiedene Perspektiven auf das Thema der Ausbeutung – sowohl in Bezug auf die Herausforderungen, sich in der Kunstwelt zu etablieren als auch in Bezug auf die Ausbeutung von Land und anderen Ressourcen. Indem etwa in act privileged Migrant:innen sich mit Filzstift und Klebeband den Eintrittsstempel in einen Nachtclub verschaffen, umgehen sie die diskriminierenden Machtstrukturen. In Grids erzeugt der Künstler für die ausgestellten Werke die Farben selbst: aus Rotkraut, einem regionalen und kostengünstigen Gemüse; und deutet damit auf die oftmals prekäre Lage junger Kunstschaffender hin. Hingegen widmet sich Die Ästhetik einer Kartoffel provokativ der Kartoffel als künstlerisches Sujet, das durch ihre Überzüchtung und Selektion die Grenzen zwischen Natur und einem teuren Kunstwerk verschwimmen lässt - und sich somit das Kunstsystem selber zu Nutze macht.
        Namensgebend für die Ausstellung ist die Arbeit von Catherin Schöberl, welche am Eingang des Kunstmuseums in grossen Lettern “Exploit me“ ausruft. Schöberl versteht dabei “Exploit me" als eine ironische Aufforderung zur Selbstausbeutung, „da man zu gefangen im System ist, um auszusteigen und daher zwangsläufig an den ausbeuterischen Tendenzen der Kunstwelt mitwirkt – dieses Märchen einer vermeintlich „freien Wahl“ begegnet einem nicht nur in der Kunstwelt, sondern auch in anderen Bereichen unser kapitalistisch und neoliberal geprägten Welt.” Die Besucher:innen werden gezwungen, durch das “Exploit me”-Schild ins Innere des Museums einzutreten und werden dabei quasi selbst Teil dieses Systems.


Exhibition at Kunstmuseum Olten
"Exploit me" is a thematic exhibition that moves between the boundaries of dependency relationships, exploitation and power structures. "Exploit me" deliberately (ironically) references both use, exploitation, and the exploit (the big throw, or in the digital context: the loophole). 
        The exhibition shows a total of 19 positions. The 22 artists offer different perspectives on the theme of exploitation - both in relation to the challenges of establishing oneself in the art world and in relation to the exploitation of land and other resources. For example, in act privileged Migrant:innen, by using a felt-tip pen and tape to gain an entry stamp into a nightclub, circumvents discriminatory power structures. In Grids, the artist produces the colors for the exhibited works himself: from red cabbage, a regional and inexpensive vegetable; and thus points to the often precarious situation of young artists. In contrast, Die Ästhetik einer Kartoffel (The Aesthetics of a Potato) is provocatively dedicated to the potato as an artistic subject, which through its overbreeding and selection blurs the boundaries between nature and an expensive work of art - and thus takes advantage of the art system itself.
        The exhibition takes its name from the work of Catherin Schöberl, which proclaims "Exploit me" in large letters at the entrance to the Kunstmuseum. Schöberl understands "Exploit me" as an ironic invitation to self-exploitation, "since one is too caught up in the system to get out and therefore inevitably participates in the exploitative tendencies of the art world - this fairy tale of a supposed "free choice" is encountered not only in the art world, but also in other areas of our capitalist and neoliberal world." The visitors are forced to enter the museum through the "Exploit me" sign and become part of this system themselves



++ UNITE* 2023, Umhang aus Textil, Acrylfarbe, Skulptur,


Photos: Weadvance


Die Idee des Umhangs spielt auf Aspekte von Maskerade und Verkleidung an, aber auch auf die Idee der Performativität, in Rückbezug auf feministische Theoretiker=innen wie Judith Butler. Der Umhang ist eine Art zweite Haut, aber auch Versteck und eine Form von Inszenierung, die darauf verweist, dass unter der Performativität von Geschlecht (im Sinne von Gender) noch jemand anderes, individuelles steckt. ​
    Diese Individualität und Pluralität kommen auch durch die Slogans auf dem Umhang zum Ausdruck. Beigesteuert von verschiedenen feministischen Schweizer Initiativen zeigt die Sammlung der Slogans wie vielfältig Feminismus ist und gibt einer Bandbreite an unterschiedlichen Perspektiven Sichtbarkeit.
    Im Aufruf «Unite» liegt das Empowerment-Potenzial, das es dringend braucht, um sich auf politischer Ebene zusammenzuschliessen und Forderungen zu stellen. Erst wenn wir begreifen, dass wir (Frauen*) nicht allein mit unseren Erfahrungen sind, etwa durch die Hilfe von Statistiken, die uns klare Zahlen und Fakten vor Augen führen, können wir das strukturelle Ausmass von Diskriminierung erkennen und angehen. Doch trotz der Gemeinsamkeiten und dem Einsatz für die gleiche Sache, zeigt sich in der Vielfalt der Slogans auch, wie divers und unterschiedlich Betroffenheit und Diskriminierungserfahrung aussehen kann. Erst ein intersektionaler Feminismus, der Mehrfachdiskriminierungen anerkennt und bekämpft, vermag die patriarchalen Strukturen von Grund auf anzugehen.


The idea of the cloak alludes to aspects of masquerade and disguise, but also to the idea of performativity, in reference to feminist theorists like Judith Butler. The cloak is a kind of second skin, but also a hiding place and a form of staging that points to the fact that underneath the performativity of sex (in the sense of gender) there is someone else, someone individual.
     This individuality and plurality are also expressed through the slogans on the mantle. Contributed by different feminist Swiss initiatives, the collection of slogans shows how diverse feminism is and gives visibility to a range of different perspectives.
     In the call to "Unite" lies the empowerment potential that is urgently needed to unite and make demands at the political level. Only when we understand that we (women*) are not alone in our experiences, for example through the help of statistics that show us clear facts and figures, can we recognize and address the structural extent of discrimination. But despite the commonalities and the commitment to the same cause, the diversity of slogans also shows how diverse and different being affected and experiencing discrimination can look like. Only an intersectional feminism that recognizes and combats multiple discrimination can tackle patriarchal structures from the ground up.



With Slogans by:
FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration
SAO Association
StopFemizid Switzerland
mamiofcolor
Free Iran Switzerland
Niloofar Rasooli
(By the women in Kurdistan, Iran, and Afghanistan)
Anna Rosenwasser
Internetcafé Planet 13
Avanti Donni
ProCoRe 
Agota Lavoyer
Die Feministen
Campax

Only Rights Can Stop The Wrong!
Konsequente Umsetzung der Istanbul Konvention in allen Asylverfahren
Ni Una Menos, Vivas Nos Queremos
Fang bi dir selber a.
Decolonize your mind.
Frau, Leben, Freiheit
Jin, Jiyan, Azadi [woman, life, freedom]
Es git kein falsche Wäg, e Frau z sii
Stopp Hass im Internet gegen Frauen! Lohngleichheit und Gleichberechtigung für die Frauen!
Mehr Rechte, Sichtbarkeit und Inklusion für 1 Million. FLINTA mit Behinderungen und chronischen Krankheiten in der Schweiz!
Sexarbeit ist Arbeit.
Wissen schützt! Wir müssen Kinder über sexualisierte Gewalt aufklären.
Rethink Masculinity!
Abtreibung legalisieren - die Fristenlösung gehört nicht ins Strafgesetz!


Photos: Marichka Nadverniuk

 


++ FEUER IN DER KIMM
 2022, Armierungsgitter, LED Tube, Keramikplatte, 2 m x 2 m, Ausstellungsansicht IlluminArt, Richterswil/CH


Exhibition View, Text by Chopa Sachez, 2022



Wenn sich ein Schiff dem Ufer nähert und in der Ferne die ersten Lichter am Horizont erscheinen, nennen das Seeleute «Feuer in der Kimm». Mit einer mathematischen Formel lässt sich errechnen, wie weit es noch bis zum Horizont ist: von der eigenen Augenhöhe bis zum letzten sichtbaren Punkt in der Ferne. Die Installation „Feuer in der Kimm“, stellt diese Berechnung als Lichtobjekt dar und spielt mit den Gegensätzen der emotional-philosophisch nicht fassbaren Weite und der konkret berechenbaren Entfernung. 
In Zeiten der Klimakrise bekommt die Bezeichnung des Feuers nochmals eine neue Bedeutung. Durch die Erderwärmung schmelzen Polarkappen, der Meeresspiegel steigt und Naturkatastrophen immer wahrscheinlicher. Laut der UNO Flüchtlingshilfe haben alleine im Jahr 2021 rund 23,7 Millionen Menschen ihre Heimat aufgrund von Naturereignissen verlassen müssen. In einer globalisierten Welt hängen Klimakrise und Fluchtbewegungen unmittelbar zusammen.

When a ship approaches the shore and the first lights appear on the horizon in the distance, sailors call it „fire in the chine“. A mathematical formula can be used to calculate how far the horizon is: from one‘s own eye level to the last visible point in the distance. The installation „Feuer in der Kimm“ represents this calculation as a light object and plays with the contrasts of the emotionally and philosophically intangible wide open space and the concretely calculable distance.
In times of climate crisis, the name of the fire once again takes on a new meaning. Global warming is causing polar ice caps to melt, sea levels to rise and natural disasters to become more likely. According to the UN Refugee Agency, in 2021 alone, some 23.7 million people have had to leave their homes due to natural events. In a globalized world, climate crisis and refugee movements are directly related.


In Collaboration with Chopa Sanchez